Johannes, S. (25)

[220] 25S. Johannes, (21. Febr.), Patriarch von Constantinopel, findet sich bei den Bollandisten unter den »Uebergangenen« mit dem Bemerken, daß er nach den griechischen Menäen am 21. Febr. gestorben sei. Auch erhält er dort, um ihn von Andern zu unterscheiden, den Beinamen Exscholasticus. Doch sei nach Theophanes der Johannes Exscholasticus am 31. Aug. gestorben und scheine daher von unserm hl. Johannes verschieden zu sein. Es gebe nämlich noch einen andern Patriarchen Johannes von Constantinopel, der nur um etwa 40 Jahre vor dem Exscholasticus gelebt habe, nämlich Johannes der Kappadocier (Cappadox), welcher im J. 518 Patriarch von Constantinopel geworden sei und nach seinem im J. 520 erfolgten Ableben den hl. Epiphanius am 25. Febr. zum Nachfolger erhalten habe, wie obiger Theophanes gleichfalls berichte. Man möchte daher lieber glauben, daß hier dieser Johannes Cappadox gemeint sei, der am 21. Febr. gestorben. Von diesem sprechen die Bollandisten Mehreres in der Abhandlung über die Patriarchen von Constantinopel (Aug. I. 56*, nr. 298), während sie den Johannes Exscholasticus am 6. April erwähnen im Leben des hl. Patriarchen Eutychius7, welchem er als Patriarch nachfolgte. Diesen Conjecturen, wo namentlich auch gemeint ist, das »Exscholasticus« sei ein eingeschlichener fremdartiger Zusatz, ist indessen nachmals in der Abhandlung über die Patriarchen von Constantinopel, die dem ersten Bande des Augustmonats vorhergeht, alle Muße benommen, da dort (68* nr. 374) ausdrücklich gesagt ist, daß in den Menäen Johannes Scholasticus am 21. Febr. besungen werde in dem Verse:


Χϱιστοῡ τέϑνηϰας, ὁ Σχολαστιϰὸς, ϑύτης,

Καὶ τῶν μαϰρῶν σου νῦν σχολὴν ἄγεις πόνων.


Als Priester Christi starbst du, o Scholastikos,

Und hast die Ruh' von deinen großen Mühen nun.


Das Wort Scholasticus wird übrigens dort (nr. 373) als causidicus vel advocatus erklärt. (Febr. III. 234.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 220.
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