Johannes Jofre Gilabert, S. (153)

[268] 153S. Johannes Jofre Gilabert, (11. Nov., al. 26. Sept.), ein Regular-Pfarrer in Spanien, steht bei Marangoni (S. 486) unter diesem Namen als, »heilig.« Er kam bereits als Joffridus Blaves vor, als welcher er mit Naldus oder Reginaldus unter den Uebergangenen des 26. Sept. (VII. 189) gefunden wurde. Dort sowohl als auch im Elenchus, wo er sich am 11. Nov. findet, wird er als Dominicaner bezeichnet, und die Dominicaner nehmen ihn auch wirklich für sich in Anspruch, da er ein Gefährte des großen hl. Dominicaners Vincentius Ferrerius war, wie Marangoni angibt, und auch bei den Bollandisten im Leben dieses hl. Vincentius am 5. April (I. 493. nr. 10) steht, wo er Joffredus Blannes (nach Surius aber Blaves, nach Flaminius Gottifredus Vlanes) heißt, während er etwas später (499. nr. 5) Gilabertus genannt wird. Nach Marangoni gehörte er übrigens dem Orden des hl. Petrus Nolascus von der Loskaufung der Gefangenen an, war geboren zu Valencia in Spanien, wo er auch im Kloster lebte, und wurde dreimal nach Afrika geschickt, von wo er 423 losgekaufte Gefangene mitbrachte. Im J. 1402 wurde er Pfarrer der Kirche zu St. Maria von Puig (Podium) nahe bei Valencia. Auch war er an der römischen Curie General-Procurator seines Ordens, Prior des Convents von Barcelona, Provincialvicar von Frankreich und Comthur (Commendator) der königl. Stifter bei St. Maria zu Puig und in Valencia. Sein Leib wird in der Sacristei des Klosters von Puig mit großen Ehren aufbewahrt, und der hl. Johannes genießt dort, wie auch zu Salamanca in dem berühmten Collegium, das er stiftete, unvordenkliche Verehrung. Auch ein berühmtes Krankenspital in Valencia ist von ihm gegründet und zwar von dem Almosen, welches die Gläubigen bei Gelegenheit, wo der hl. Johannes einen Wahnsinnigen wunderbar heilte, zusammen brachten. [268] Wann er sich an den hl. Vincentius Ferrerius anschloß, ist nirgends bestimmt gesagt. Doch scheint dieses in der letzteren Zeit seines Lebens geschehen zu seyn, indem es bei den Bollandisten am 5. April (I. 499. nr. 5) heißt, der Mönch Gilabert, welcher dem Kloster St. Maria von Puig bei Valencia vorgestanden, habe die Sorge für sein Kloster verlassen und sei mit dem gewaltigen Prediger Vincentius gezogen. Aber schon nach wenigen Tagen habe dieser zu ihm gesagt, er solle nun bald beichten und dann in sein Kloster zurückkehren, wo er von seinen Brüdern erwartet werde, und ein Ruheplatz für ihn bestimmt sei etc. Der hl. Johannes folgte dieser Ermahnung, und sobald er bei seinem Kloster ankam, starb er zur großen Betrübniß seiner Brüder. Hiemit stimmt auch Marangoni im Wesentlichen überein; allein wann sein Tod erfolgte, ist auch bei ihm nicht angegeben, wohl aber ist bemerkt, daß vor und nach seinem Tode auf seine Fürbitte viele Wunder geschahen. †.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 268-269.
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