Justus, S. (17)

[570] 17S. Justus, (6. Mai), Bischof und Martyrer zu Vienne in Frankreich, war nach dem hl. Crescens4, den der hl. Apostel Paulus als Bischof von Vienne aufgestellt hatte, der fünfte Bischof dieser Stadt und zwar als Nachfolger des hl. Verus. Mit väterlicher Liebe umfaßte er seine Kixche und verkündigte während der großen Verfolgungen den Glauben durch Wort und That, weßhalb auch der hl. Papst Pius, der im J. 161 gemartert wurde, ihn mit einem rührenden Schreiben beehrte, in welchem er seine große Freude ausdrückte, daß sein Collega, der hl. Verus, über den Fürsten dieser Welt triumphirt habe, und daß er (der hl. Justus) anstatt desselben zum Bischof von Vienne erwählt worden sei; dann ermahnt er ihn, daß er seinen Dienst treu zu erfüllen fortfahre, namentlich die Leiber der Heiligen als Tempel Gottes besorge, die Kerker der Heiligen besuche, sie zum Verharren im Glauben ermuntere etc. Schließlich sagt er seinem »lieben Collegen,« wie ihm geoffenbart worden sei, daß er bald dieses Leben verlassen dürfe, und bittet ihn, in der Vereinigung zu bleiben und seiner nicht zu vergessen etc. Wegen seines Glaubenseifers ward der hl. Justus mit einem langen Exile bestraft, endlich aber sammt seinen vorzüglichsten Gehilfen Severinus, Exuperius7 und Felicianus16 in die Stadt zurückgerufen und mit aller Grausamkeit behandelt, so daß er in treuer Beharrlichkeit in der 4. Verfolgung unter Antoninus dem glorreichen Martyrium unterlag im J. 178, nachdem er nach Einigen 35 Jahre Bischof von Vienne gewesen war. Die Leiber dieses hl. Oberhirten und seiner Mitarbeiter wurden in die Rhone geworfen, aber von einem frommen Manne wieder aus den Fluthen herausgezogen und an einem Orte, Namens Brenio, jenseits der Rhone verborgen, wo sie der Erzbischof Bernardus von Vienne auffand und feierlich in der Kirche des hl. Romanus beisetzte. (II. 99).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 570.
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