Leonius, S. (1)

[778] [778] 1S. Leonius, (1. Febr.), auch Leo und Leontius, frz. St-Liène, Liesne und Lienne genannt, war ein Priester zu Poitiers (Pictavum) in Frankreich und ein Gefährte des hl. Bischofs Hilarius2, den er auch in's Exil begleitete, wo er die verschiedenartigsten Qualen mit seinem Bischofe theilte. Nach seiner Rückkehr unterstützte er den hl. Hilarius in Ausrottung der Arianischen Irrlehre, indem er als strenger Vertheidiger des hl. Glaubens in wahrhaft apostolischen Predigten auftrat, weithin glänzend sowohl durch die Heiligkeit seines Lebens als auch durch seine Wunderkraft. Bei den Bollandisten wird er S. 92 nr. 6 auch Erzpriester genannt. Nachdem er dem sterbenden hl. Hilarius geistlichen Beistand geleistet und das eines solchen Helden beraubte Gallien durch seine ausgezeichnete Wirksamkeit vielfach getröstet hatte, starb er an einem Fieber gegen das Ende des 4. Jahrh. an dem Tage, den ihm einst der hl. Hilarius als seinen Todestag vorausgesagt hatte. Seine Gebeine ruhen an der Seite des hl. Hilarius. Im Mart. Rom. ist sein Name nicht enthalten. Nach den Bollandisten ist er zu unterscheiden von dem hl. Leonius3, welcher zu Melun (Melodunum) am 12. Nov. verehrt und als Patron gegen das Fieber angerufen wird, und von dem hl. Bischof Leonius4, welcher um das J. 900 bei Bayonne gemartert wurde. (I. 91–92).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 778-779.
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