Libertus, S. (2)

[819] 2S. Libertus, (14. Juli), auch Lybertus und Lubbertus, ein Martyrer zu St. Tron ( Trudonopolis) in Belgien und Schüler des hl. Bischofs und Martyrers Rumoldus144, des Apostels von Mecheln, stammte von frommen und vornehmen Eltern, nämlich dem Grafen Ado (Adolpus) von Mecheln und seiner Gemahlin Elisa (Adelisa). Da diese unfruchtbar war, erhielt sie auf die Fürbitte des hl. Rumoldus, welcher im J. 752 auf seiner Rückreise von Rom nach Mecheln gekommen und vom Grafen Ado freundlich aufgenommen worden war, in ihrem Alter von 66 Jahren noch einen Sohn, nämlich unseren hl. Libertus, der dann vom hl. Rumoldus getauft und später, da er während des Spielens einmal in's Wasser gefallen und ertrunken war, wieder in's Leben zurückgerufen wurde. Da die erfreuten Eltern ihn hiefür mit reichlichen Geschenken an Gold und Silber belohnen wollten, schlug er dieselben aus und bat nur um einen in der Nähe gelegenen unbebauten öden Platz, welcher Ulmo hieß von den vielen dort wachsenden Ulmen, um dort ein Kloster bauen und mit mehreren Andern, die sich um ihn gesammelt hatten, ein gemeinschaftliches klösterliches Leben führen zu können. Gerne thaten dieses die Eltern und sie unterstützten ihn auch im Baue dieses Klosters. In diesem wurde nun der hl. Libertus erzogen, so daß er an Weisheit und Tugend immer mehr zunahm, ja später sogar Abt desselben geworden seyn soll, bis er endlich beim Einfalle der Dänen und Normannen im J. 830 gezwungen wurde, nach Hasbain (Hasbania) in Brabant zu fliehen. Die Feinde aber ihm, während er vor dem Altere des hl. Trudo betete, das Haupt abschlugen. Dieß soll geschehen seyn im J. 883; aber die Bollandisten weisen nach, daß das J. 835 angenommen werden müsse, weil in diesem Jahre die Dänen in Gallien einfielen etc. Im 12. Jahrhunderte wurden seine Gebeine erhoben, zugleich mit denen eines Gefährten, den Einige Goswinus nennen. Eine zweite feierliche Erhebung geschah im J. 1230, und von da an wurde sein Fest sub ritu dupl. gefeiert. Vom 14. Jahrh. an geschah dieses auch in Mecheln und zwar am 16. Juli. Im Mart. Rom. ist er nicht enthalten; die Bollandisten aber haben ihn am 14. Juli. (III. 704–710).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 819.
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