Lucia, S. (8)

[881] 8S. Lucia wird am 5. Juli von den Bollandisten als Martyrin mit der hl. Cyprilla (Cyrilla3) und der hl. Aroa (Roa) genannt. Nach dem Mart. Rom. war die hl. Cyrilla von Cyrene in Libyen, und es heißt von ihr, daß sie in der diocletianischen Christenverfolgung (nach Baronius um das I. 310) glühende Kohlen, welche ihr mit Weihrauch auf die Hand gelegt worden, lange gehalten habe, damit sie nicht durch Wegwerfung der Kohlen den Schein gebe, den Göttern Weihrauch geopfert zu haben; dann aber sei sie gepeitscht worden und habe ihr Blut für den Herrn vergossen. Nach dem Menol. Basil. war sie zwei Jahre lang verheirathet und lebte nach dem Tode ihres Mannes 28 Jahre lang als Wittwe. Da sie einmal Kopfschmerzen hatte, ging sie zum hl. Bischofe Theodorus von Cyrene, welcher sich im Kerker befand, und nachdem sie von ihm geheilt war, diente sie ihm mit den hhl. Frauen Lucia und Aroa. Nach dem Martertode des hl. Theodorus wurde sie vor den Präses geführt und, da sie Christum standhaft bekannte, zuerst geschlagen; dann gab man ihr Kohlen in die Hand und wollte sie zwingen, den Göttern Weihrauch zu opfern. Sie aber rief: »Das ist kein freiwilliges Opfers ich opfere vielmehr meinem Christus.« Und nachdem sie dieß gesagt hatte, wurde sie an einem Kreuzesholze aufgehängt, wo sie ihren Geist aufgab. Daß auch die hhl. Lucia und Aroa mit ihr gemartert worden seien, ist hier nicht gesagt; aber im Leben des hl. Bischofs Theodorus am 4. Juli (II. 20) heißt es, daß der Präses Dignianus, nachdem er erfahren, daß der Senator Lucius (20. Aug.) auch ein Christ geworden, die hhl. Lucia, Aroa und Cyprilla habe tödten lassen, und in einem griech. Verse heißt es von den hhl. Aroa und Lucia, sie hätten gezeigt, daß auch Mädchen (puellae) das Schwert aushalten können. (II. 224).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 881.
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