Marius (20)

[256] 20Marius, Arch. (11. Sept.) Dieser Marius, in der Reihenfolge der hundertste Bischof von Neapel, gehört zu den Zierden dieser Kirche. Sein Zuname war Carrafa. Vordem war er Abt von St. Angelo in Aversa gewesen. Er glänzte durch alle Hirtentugenden, vorab durch Frömmigkeit, Gelehrsamkeit, Milde und Barmherzigkeit. Die Reformation des Klerus führte er, bei dem Domcapitel anfangend, im Geiste eines Carl Borromäus und Philippus Nerius mit Klugheit und Ausdauer durch. Nach dem hl. Carl Borromäus war er der erste Bischof Italiens, welcher an den hl. Philippus Nerius die Bitte stellte, das von ihm gegründete Oratorium in sein Bisthum zu verpflanzen, obwohl damals (im J. 1575) diese Bitte noch nicht erfüllt werden konnte. Auch ein Knaben-Seminar im Sinne des Tridentinums hat er gegründet. Die Gesellschaft Jesu begünstigte er auf alle Weise und ließ durch deren Mitglieder den Klerus in Wissenschaft und Frömmigkeit unterweisen. Reich an Verdiensten starb er im J. 1576 am 11. Sept., nachdem er etwas über 10 Jahre der Kirche zu Neapel vorgestanden war. (Ugh. VI. 158 et 159).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 256.
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