Modanus, S. (1)

[471] 1S. Modanus, Abb. (4. Febr. [al. 25. Sept.?]). Der hl. Modanus ist ein Abt [471] Schottlands, über welchen wenig Sicheres; zu ermitteln ist. Wie die Zeitangaben über ihn schwanken (zwischen den J. 500 u. 800), so ist selbst sein Wohnort unsicher, indem die Einen denselben nach Melros (Melrosa), Andere (Butler II. 398) nach Dryburgh, unfern von Melros wo ehedem ein berühmtes Kloster bestand (einige Meilen s.-ö. von Edinburg an der Eisenbahn gelegen), und noch Andere mit größerer Wahrscheinlichkeit nach Forthe (ein paar St. westl. von Stirling) verlegen, von wo aus er südlich nach Dumbarton (vor Alters Arcluid, Petra Cluidae, Cloithae, Glottae, Cludae, d.h. Burg oder Felsen an der Clyde) gezogen und dort gestorben sein soll, Dempster aber nach der vormals bischöflichen Stadt Berchin in Angus oder Forfarshire verweist. Auch über seinen Stand, ob er Bischof oder Abt, oder nur ein einfacher Mönch gewesen, ist man im Zweifel. Das Brevier von Aberdeen nennt ihn »Vater vieler Mönche«, der von Jugend auf den Reichthümern der Welt entsagte und das Erbtheil Christi erwählte. Hienach können alle obigen Ortsangaben, einschlüssig von Moelrose und Dryburgh, richtig sein, indem er baldda, bald dort als Glaubensprediger und Klosterstifter thätig war. Namentlich bemerkt das genannte Brevier die Stadt und Umgebung von Falkirk in der Nähe des Forthebusens als Ort seiner Thätigkeit. Auch zu Stirling, wo er als Schutzheiliger verehrt wurde, hat er oft geprediget. Als er von Alter und Mühen gebeugt nicht mehr gehen konnte, ließ er sich auf die Kanzel tragen, um bis an sein Ende dem Worte Gottes zu dienen. Zuletzt starb er in der Einsamkeit zwischen Dumbarton und Roßneth, wo bis zur Kirchenspaltung seine Reliquien gezeigt und verehrt wurden. (I. 497 et 498).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 471-472.
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