Paternus, S. (4)

[690] 4S. Paternus, Ep. Conf. (16. April, al. 23. Sept.). Dieser heil. Bischof von Avranches (Abrincensis), der fünfte in der Reihenfolge, wird von den Franzosen Patier, kürzer Pair genannt. Die Legende erzählt von ihm, daß er zu Poitiers von angesehenen Eltern geboren und von seiner Mutter von Kindheit an zur Frömmigkeit herangebildet worden sey. Als Jüngling wählte er das Klosterleben und trat in die Abtei von Ansion (Saint-Jouin) im Bisthum Poitiers. Einige Jahre später bezog er mit einem andern Religiosen, Namens Scubilio, eine Einöde im Gehölz Scicy bei Coutances. Er führte ein strenges Bußleben, verschaffte durch sein Gebet den Kranken die Gesundheit und jagte [690] die bösen Geister aus den Besessenen. Vom Bischofe Leontianus von Coutances zum Priester geweiht, predigte er den Heiden der Umgegend das Evangelium. Er hatte in seinen apostolischen Arbeiten zu Gehilfen den heil. Senator (Senier) den heil. Gaudus (Waldus), Bischof von Eveux, und den hl. Priester Aroastus, welche mit ihm in der Einöde lebten. Er errichtete mehrere Klöster und wurde dann um das Jahr 552 auf den bischöflichen Stuhl von Avranches erhoben. Er regierte seinen Sprengel einige Jahre mit großer Auferbauung, begab sich dann wieder in seine vorige Einsamkeit und starb um d.J. 565. Er wurde mit seinem Genossen, dem heil. Scu bilion in dem Kirchlein von Scicy begraben, welches nun die Pfarrkirche von Saint-Pair-sur-mer ist. Auch der hl. Senator, Nachfolger des hl. Paternus, wurde in diesem Kirchlein beigesetzt. Die Reliquien des heil. Paternus, welcher an vielen Orten in der Normandie Kirchenpatron ist, befinden sich noch in der Pfarrkirche seines Namens. Usuardus nennt ihn als Bischof von Coutance am 23. September. (Vgl. S. Paternus8.) (II. 425.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 690-691.
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