Petrus de Chavanon, S. (98)

[821] 98S. Petrus de Chavanon, Conf. (9. al. 2., 8., 11. Sept.) Dieser Heilige ist Stifter und erster Propst des regulirten Augustiner-Chorherrn-Stifts zu Pebrac in Auvergne. Er war i. J. 1003 zu Langeac von adeligen Eltern geboren, und erhielt eine entsprechende Erziehung. Nach allen Berichten übte er schon in früher Jugend große Lebensstrenge und Enthaltsamkeit. Daher stand er schon als junger Weltpriester (er wurde bald Archidiakon zu Langeac) im Rufe eines Heiligen. Eine Frau, die ein schweres Augenleiden hatte, wusch ihre Augen mit dem Handwasser, dessen er sich bei der hl. Messe bedient hatte, und erhielt wunderbar ihr Gesicht wieder. Da er aber ungeachtet strenger Abtödtungen von schweren Fleisches-Versuchungen gepeiniget wurde, entschloß er sich, die Welt um Gottes willen ganz zu verlassen. Auf eine Erscheinung des hl. Apostels Petrus hin begab er sich an einen einsamen Ort, Namens Pebrac, welchen ihm der Bischof von Clermont überließ, wobei er ihn zur Beobachtung der Regel des hl. Augustinus verpflichtete, im Jahre 1060. Da man den abgetödteten, frommen Wandel des hl. Propstes gewahrte, wurde er reichlich unterstützt, so daß er Kloster und Kirche zur Ehre der seligsten Gottesmutter aufbauen konnte. Die Bischöfe Stephanus und Durandus theilten ihm noch andere Kirchen und Klöster zu, in welchen er gleichfalls die Regel des hl. Augustinus einführte. Er leuchtete seinen Mitbrüdern in treuer Befolgung der Regel, sowie in Uebung aller Tugenden voran und sorgte für ihr leibliches und geistliches Wohl. Als er sein Ende nahen sah, ließ er sich auf Asche legen, sang Hymnen und Psalmen in Freude des Herzens und gab am Feste der Geburt der seligsten Jungfrau i. J. 1080 seinen Geist auf, in einem Alter von 77 Jahren. Sein Leib, der den angenehmsten Wohlgeruch von sich gab, ward in der Kirche von Pebrac begraben, wo sich bald viele Wunder ereigneten. Sein Fest wird in Pebrac am 2., in den übrigen Gegenden Frankreichs am 8., sonst aber am 11. Sept. gefeiert. (III. 460.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 821.
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