Placidus, S. (6)

[941] 6S. Placidus Erem. cist. (12. Juni). Dieser hl. Placidus war der Sohn einfacher Bauersleute zu Rhodio, im Bisthum Aquila in den Abruzzen, der mit der Buße der harten Arbeit frühzeitig auch freiwillige Bußwerke, namentlich schwere Fasten, Bußgürtel und Wallfahrten über sich nahm. [941] In einer fünfjährigen, äußerst schmerzlichen Krankheit, während welcher er ganz auf fremde Hilfe angewiesen war, bewies er eine wahrhaft heroische Geduld. Nach seiner Genesung begehrte er von einem Einsiedler auf dem Monte Corno das Ordenskleid und den Unterricht im vollkommenen Leben. Nach vielen Versuchungen und schweren Kämpfen, die er später auf dem Casentino zu bestehen hatte, hielt er sich kurze Zeit in einer Felsenschlucht bei Ocri auf. Siebenunddreißig Jahre lang schlief er nie liegend, sondern immer nur stehend oder sitzend, um leichter beten zu können. Im Jahre 1222 schenkte ihm Graf Berard von Ocri eine Einsiedelei, Puntula genannt, wo er ein Kloster baute und die Cistercienser-Regel einführte. Gott verherrlichte ihn mit dem Geiste der Weissagung und würdigte ihn himmlischer Gesichte und Erscheinungen. Er starb daselbst am 12. Juni 1248. (II. 608. Lech.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 941-942.
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