Quiricus, S.S. (1)

[12] 1S. S. Quiricus (Cyricus) Julitta et 404 Soc. M. M. (16. al. 4. Juni, 15. Juli, 27. Oct.). Die hhl. Quiricus, Jutilla3 und 404 Genossen erlitten zu Antiochia den Martertod. Darüber stimmen die lateinischen Martyrologien so ziemlich überein, daß in Antiochia an diesem Tage 400 Martyrer gelitten haben; aber bezüglich der Namen der Gefährten besteht eine Verschiedenheit. Auch die Handschriften des Hieronymianischen Martyrologiums lesen verschieden. In zweien derselben heißt es: »Zu Antiochia des Quiricus und seiner Mutter Julitta und anderer 404 Martyrer;« in einer andern wird die runde Summe von 400 Martyrern angenommen und in der vierten stehen die Namen Cyricus und Julitta. Andere Martyrologien setzen zwischen diese Beiden die Namen Vitus, Modestus und Crescentia. Andere machen aus Modestus einen Donestus und aus Crescentia einen Crescentius etc. etc. Eine große Schwierigkeit machte es, daß in einigen Martyrologien die hl. Julitta als »Mutter des hl. Quiricus« bezeichnet ist, so daß man sie also mit S. Julitta4 verwechselte, welche mit ihrem Sohne Quiricus2 in Tarsus litt. Der Bollandist Papebroch ist der Ueberzeugung, daß diese hl. Julitta nicht die Mutter des hl. Quiricus gewesen, ja daß Julitta sogar der Name eines Martyrers sein könne, wie der des hl. Jovita1. Die Stadt Antiochia, wo sie litten, hält er für das Antiochia in Syrien, welches das berühmtere war. So der sel. Begründer dieses Werkes genau nach den Boll. Wir setzen folgende Notizen aus Guerin (VII. 74.) bei: Der hl. Bischof Amator von Auxerre überbrachte die Leiber der hhl. Martyrer von Antiochia nach Frankreich. Von hier übertrug einen Theil derselben der Bischof Hieronymus von Nevers, mit Genehmigung des Kaisers Carl d. Gr., in seine bischöfliche Stadt. Von jetzt an wurden die beiden Heiligen zu den Patronen des Bisthums gezählt. Im J. 932 kamen neue Reliquien dieses Heiligen von Auxerre nach Nevers. Mehrere französische Ortschaften tragen den Namen des hl. Quiricus. Zur Zeit der französischen Revolution i. J. 1793 wurde ein Theil der heil. Ueberreste nach Nolay geflüchtet und gerettet. In neuester Zeit haben mehrere Translationen stattgefunden. Auf Bildnissen sieht man den hl. Quiricus, wie er vom Richter selbst mit Füßen gestoßen wird. (III. 15.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 12.
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