Quodvultdeus, S. (1)

[20] 2S. Quodvultdeus, Ep. Conf. (26. Oct. al. 8. Jan.). Der hl. Quodvultdeus, zu Deutsch: »Was Gott will«, war als Bischof von Carthago der Nachfolger des Capreolus, welcher noch dem Concil zu Ephesus i. J. 431 beigewohnt hatte. Den Glauben an die wahre Gottheit Jesu und seine gleiche Wesenheit mit dem Vater verkündete und vertheidigte er mit größter Unerschrockenheit und Festigkeit, obwohl er wußte, was ihm dafür bevorstand. Daher sagt Victor von Utica, daß er »Gott und den Menschen offenbar« gewesen sei. Der Vandalenkönig Genserich und seine Hoftheologen sahen hierin einen unberechtigten Trotz und ließen ihn mit vielen Klerikern auf einem schadhaften Schiff ohne Segel und Ruder, nackt und von allem entblößt, den Meereswellen preisgeben, die ihn unter göttlichem Schutz wohl behalten nach Neapel brachten, wo er nach einigen Jahren, etwa um d. J. 468 oder 170, in der Verbannung starb. Sein Name ist zugleich der Inhalt seines Lebens. Die Obsorge für die verwaiste Heerde zu Carthago übernahm statt seiner, wie Baron. in seine Anm. zum Mart. Rom. schreibt, der heil. Deogratias und nach diesem der heil. Eugenius, welcher unter dem König Hunnerich als Martyrer starb.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 20.
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