Ragnobertus, S. (3)

[30] 3S. Ragnobertus (Ragnebertus), M. (l3. Juni al. 15. Juli, 21. Aug.). Dieser Heilige, welcher vom Volke St. Rambertus genannt wird, war einem alten fränkischen Geschlechte entsprossen. Sein Vater hieß Radbert und verwaltete als Herzog mehrere zwischen der Loire und Seine gelegene Provinzen. Der Jüngling trat in die Fußstapfen des Vaters, aber seine Liebe zur Gerechtigkeit zog ihm den Haß des Majordomus Ebroin zu, der Gott und die Heiligen anfeindete und den fränkischen Adel auszurotten suchte. Dieser Tyrann ließ den frommen Ragnobert aus kirchenpolitischen Gründen oder vielmehr aus ungerechtem Verdachte, nach vieljährigen Verfolgungen bei dem Orte Bebron auf dem Jura im J. 680 ermorden. An der Stelle, wo die Unthat vollbracht wurde, befindet sich heute noch ein steinernes Kreuz. Bei seiner Grabstätte im Kloster Bebron, das später seinen Namen annahm und i. J. 1788 aufgelöst wurde, ereigneten sich Wunder, die zu seiner Verehrung den Anlaß gaben. Er wird zu Bugey und Forez verehrt. Die Orte St. Ramberg le Joug und St. Rambert sur Loire sind nach ihm genannt.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 30.
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