Reinoldus, S.

[59] S. Reinoldus (Reynoldus), M. (7. Jan) Dieser hl. Mönch und Martyrer, der auch unter dem Namen Rainaldus vorkommt, war nach der fabelhaften Angabe einiger Legendenschreiber der jüngste der vier Haymonskinder, entsagte aber dem Kriegsleben und trat ins St. Pantaleonskloster zu Köln. Von seinem Abte wurde er den Steinmetzen als Aufseher vorgesetzt. Es scheint, daß er diese Stelle mit etwas großer Strenge verwaltet hat, denn die Arbeiter verschworen sich gegen ihn, schlugen ihn todt und warfen den Leichnam in den Rhein, um das Jahr 960. Der mit Steinen beschwerte hl. Leib tauchte wieder auf und wurde den Bürgern von Dortmund geschenkt. Er ist Patron der Steinmetzen und der Stadt Dortmund. Hier befindet sich eine schöne, unter seiner Anrufung geweihte Kirche, das interessanteste Baudenkmal der Stadt, mit den i. J. 1059 durch den Erzbischof Anno II. hieher gebrachten Reliquien. Bis zur Reformation feierten die Bürger alljährlich am 7. Jan. das Fest ihrer Erhebung. Als in den Jahren 1377 und 1378 Kaiser Karl IV. und seine Gemahlin Elisabeth von Oesterreich die Stadt besuchten, verehrten sie auch die Reliquien des heil. Reinoldus und erhielten auf ihre Bitten kleinere Theile derselben zum Geschenke. Auch die Kirche zu Roxel bei Münster ist diesem hl. Reinoldus geweiht. Abbildungen zeigen ihn im Mönchshabit mit einem Hammer in der Hand: Manchmal erscheint er zugleich geharnischt, eine Anspielung auf sein Soldatenleben. (I 385–387.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 59.
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