Remigius, S. (3)

[65] 3S. Remigius, Ep. Conf. (1. Oct. al. 13. Jan., 29. Mai). Das älteste Leben dieses heil. Remigius ist vom Bischofe Fortunat von Poitiers. Aus ihm haben die meisten Andern geschöpft, zunächst ein Ungenannter, dessen, Zeitalter unbekannt ist. Ausführlicher ist die Lebensgeschichte dieses hl. Bischofs von seinem Nachfolger Hincmar, deren Aechtheit übrigens bestritten ist (Wattenbach, G.-Q. S. 447). Von demselben Verfasser ist eine »Lobrede« ( oncomium) auf den Heiligen erhalten. Schon die Zeitgenossen nannten den hl. Remigius »den Apostel der Franken«, »den in Zeichen mächtigen Bischof.« Eine ausführliche Lebensgeschichte gibt Flodoardus in seiner Kirchengeschichte von Rheims. Er wurde wahrscheinlich zu Laon geboren. Das Jahr seiner Geburt ist zweifelhaft. Sein Vater Aemilius, Graf von Laon, und seine Mutter, die hl. Cilinia (Celina), stammten aus dem vornehmsten Adel Galliens; aber ihre Gottseligkeit überstrahlte weit ihre zeitliche Größe. Von seinem ältern Bruder Principius2 haben wir oben gehandelt. Remigius war ein besonderes Geschenk Gottes für seine frommen Eltern, das sie erst in ihrem schon weit vorgerückten Alter erhielten. Ein frommer, aber blinder Einsiedler, Montanus mit Namen, sagte der Mutter Cilinia dessen Geburt und die große Bestimmung ihres Sohnes vorher. Seine Amme Balsamia wird auch den Heiligen beigezählt und zu Rheims (mit dem Beinamen Nutrix = Ernährerin) verehrt. Diese gottesfürchtige Frau hatte selbst einen Sohn, Celsinus genannt, der ein Jünger des hl. Remigius wurde, und zu Laon unter der Benennung St. Souffin bekannt ist. – Bei vortrefflichen Geistesanlagen war der hl. Remigius in den Wissenschaften wohl bewandert, und verdunkelte durch seine Beredtsamkeit alle Redner seiner Zeit; vorzüglich groß aber war von Kindheit an die Reinheit seines Wandels. Den Grund zu seiner nachmaligen Heiligkeit legte er, wie einst der hl. Basilius, in der Einsamkeit, im Schlosse zu Laon, wo er sich unter dem Einflusse [65] der Gnade zu einem der rüstigsten Werkzeuge Gottes für das Heil der Seelen und die Verbreitung des Evangeliums ausbildete. Nach Erledigung des bischöflichen Stuhles von Rheims, durch den Tod des Bennagius, wurde er, ungeachtet seiner großen Jugend, zu dessen Nachfolger erwählt. Seine bischöfliche Weihe fällt nach Pagius und Andern (vgl. Boll. Febr. III. 153) ins J. 457, nach Andern viel später. Er ist nach dem Verzeichnisse der Gallia chr. der 15. Bischof von Rheims. Mit unglaublichem Eifer widmete er sich den Obliegenheiten seines Hirtenamtes. Gebet und Schriftforschung, Unterweisung des ihm anvertrauten Volkes, Belehrung der Sünder, der Irrgläubigen und Heiden war sein unablässiges Geschäft. Durch ihn würdigte sich der Herr, das Licht des Evangeliums in die Herzen der Franken hineinzutragen; er zeigte sich dieses Berufes vollkommen würdig. Nicht bloß verkündigte er mit allem Eifer die Lehre Christi, sondern übte sie auch selbst in Wort und That. Tag und Nacht sann er auf nicht Anderes, als wie es ihm möglich wäre, möglichst viele Seelen dem Heilande zuzuführen. Dazu benutzte er Alles: Zeit, Talente, Güter, Ehren, sein Ansehen beim Könige und den Großen, den Dienst der Armen. Sein felsenfestes Vertrauen auf die göttliche Hilfe überwand Alles. Von den zahlreichen Wundern, welche Gott durch ihn gewirkt hat, sind folgende die merkwürdigsten: Als er zu Chaumussy sich aufhielt, heilte er einen Blinden, der zugleich vom bösen Geiste geplagt war. Zu Cernay segnete er im Hause einer Verwandten ein Gefäß mit Wein, worauf dasselbe, vorher beinahe leer, plötzlich voll wurde. Die Stadt Rheims rettete er durch sein Gebet von einer verheerenden Feuersbrunst. Ein dem Tode naher Kranker wurde durch das Oel, womit der Heilige ihn gesalbt hatte, gesund. Ein Mädchen aus Tours befreite er vom bösen Geiste und rief sie zum Leben zurück. Sein größtes Verdienst ist aber die Bekehrung und die Taufe des fränkischen Königs Chlodwig I. und die darauf folgende Bekehrung eines großen Theils seiner Unterthanen zum christlichen Glauben. Die Veranlassung hiezu ist Bd. I. S. 615 dieses Werkes bereits erzählt. Der heil. Vedastus (s. d.), welcher damals zu Toul lebte, war dem Könige in dieser Sache schon früher Rathgeber und Lehrer gewesen, so daß der hl. Bischof von Rheims gleichsam nur die letzte Hand anzulegen hatte. Als der König siegreich von der Schlacht bei Zülpich heimkehrte, verkündete ihm der heil. Remigius die frohe Botschaft des Friedens. Es war i. J. 496, vielleicht an Weihnachten, wahrscheinlicher aber an Ostern, als zuerst der König, hernach 3000 Franken in der Liebfrauenkirche zu Rheims die heil. Taufe empfingen. Die Straßen, durch welche der König zog, waren festlich geschmückt. Der hl. Remigius sprach zu ihm: »Beuge dein Haupt, stolzer Sicamber, verbrenne, was du angebetet hast, und bete an, was du verbrannt hast.« Am Vorabende hatte er in der St. Peterskapelle den Katechumenen und dem gesammten Hofe in einer ergreifenden Anrede nochmal den Inhalt des katholischen Glaubens erklärt und zu dessen Befolgung ermuntert, indem er beifügte, das Frankenreich werde so lang groß und glücklich sein, als Volk und Fürst treu am Glauben hangen und denselben im Leben bethätigen würden. Eine Taube vom Himmel brachte bei seiner Salbung, wie aber erst bei Hincmar erzählt ist, das Oelfläschchen mit dem Chrysam, das bis zur Zeit der Revolution unter dem Namen Sainte Ampoule in Verehrung stand. Es war von dunkelrothem Glase (nach Andern war das Glas weiß, das Oel aber röthlich), oben mit einer goldenen Schraube versehen. Bei den spätern Königskrönungen mischte man einen Tropfen desselben mit dem gewöhnlichen Salböl. Der König Chlodwig wurde hiebei als der neu erstandene Constantinus begrüßt, was er in Wirklichkeit auch gewesen ist. Mit dem gleichen Rechte darf man den hl. Remigius als fränkischen Sylvester bezeichnen. Die Tauffeier war so herrlich und glorreich, daß der König den hl. Bischof fragte: »Heiliger Vater, ist dieß schon das Himmelreich?« Der Heilige gab zur Antwort: »Nein, aber es ist der Anfang des Weges, der dahin führt.« Das Volk begrüßte Christus, »der die Franken liebt,« mit Jubelgeschrei; sie seien besser, sagten sie, als die Römer, welche die Martyrer getödtet hätten, während sie ihnen herrliche Kirchen errichteten. Die Reste der Heiden und Arianer schmolzen bald so sehr zusammen, daß sie allmählich vom fränkischen [66] Boden verschwanden. Der hl. Bischof wurde von jetzt an in allen wichtigen Dingen zu Rathe gezogen. So lange und so oft dieses geschah, war der König in seinen Unternehmungen glücklich, und der Segen Gottes begleitete und schützte ihn. Man erzählt sogar, daß die Mauern von Angouleme, als der König sich anschickte, diese Stadt zu belagern, wie einst jene der Stadt Jericho von selbst einstürzten. Der gesegnete Wein, den ihm der heil. Bischof auf seine Expeditionen mitgab, nahm nicht ab. Aber bei allem Eifer, welchen der König fortan für die Verbreitung des christlichen Glaubens an den Tag legte, finden wir nicht die Spur einer Gewaltanwendung. (Vgl. W. W. K.-L. IV. 146.) Auch dieß ist ohne Zweifel ein Verdienst des apostolischen Mannes. Insbesondere hat er mehreren Kirchen fromme Oberhirten gegeben, unter welchen (Butler XIV. 28.) zunächst Laon, sein Geburtsort, genannt wird. Als ersten Bischof bestimmte er seinen Verwandten Genebandus, eine Wahl, die ihm vielen Verdruß und Kummer brachte. Auf den Sitz von Tournai beförderte er i. J. 487 den Abt Theoderich von Or und den heil. Vedastus i. J. 498 auf den von Arras, womit er i. J. 510 auch jenen von Camrai verband. Diesen sind (Boll Febr. III. 182.) auch der heil. Medardus1 von Noyon, (Miraeus, fasti) ferner der heil. Agricolaus1 von Mastricht (Tongern), Aguilinus13 von Cöln (i. J. 497) und wahrscheinlich (Boll. Sept. III 83) auch der hl. Alpinus von Chalons beizufügen. Den hl. Antimundus (Aumundus), oder vielmehr Audomarus sandte er zu den Morinern (Picardie). Es lag überhaupt in seiner Stellung, weithin für die Kirche zu wirken. Der König begünstigte den Heiligen auf jede Weise und bereicherte den bischöflichen Stuhl von Rheims mit zahlreichen Besitzungen. Doch hatte er einige derselben selbst erkauft (pretio comparavi, sagt er in seinem Testamente). Dieselben erstreckten sich in die Vogesen (hier heißt noch eine Landschaft St. Remigiland) im Elsaß und über den Rhein. Nicht weniger soll der Papst Hormisdas ihn ausgezeichnet und mit dem Amte eines Vicars des apostolischen Stuhls im Frankenreich belohnt haben. (Sedia apostolicae Vicarius in regno Clodovei.) Mag das betreffende päpstliche Schreiben (es ist nach Andern vom Papst Symmachus ergangen) ächt oder unächt sein, so ist damit jedenfalls der großartige Einfluß, welchen der hl. Bischof im ganzen Lande ausübte, richtig bezeichnet. Wie er seine Stellung auffaßte, beweist ein Brief an den König aus dem J. 506, worin es heißt: »Wähle weise Männer für deinen Rath, dadurch wirst du den Ruhm deiner Regierung begründen. Ehre die Geistlichkeit. Sei deines Volkes Hort und Vater. Erleichtere, soviel an dir ist, die Last der Abgaben, die das Wohl des Staates im Allgemeinen erheischt. Tröste und unterstütze die Armen, nähre die Waisen, beschirme die Wittwen, dulde keine Erpressungen. Immerfort stehe die Pforte deines Palastes offen, damit jeder deiner Unterthanen Gerechtigkeit bei dir suchen könne.« Ein anderes herrliches Zeugniß für die glänzende Thätigkeit des hl. Remigius liegt in der Erklärung der Bischöfe auf der Synode zu Lyon, »daß ihr Eifer in Vertheidigung des Glaubens angefeuert wor den sei durch das Beispiel des hl. Remigius, der allenthalben die Götzenaltäre durch Zeichen und Wunder zertrümmert habe.« Auch die Alemannen und Burgunder hatten sich seiner liebevollen Fürsorge zu erfreuen. Um ihretwillen trat er mit den irischen und schottischen Missionären, welche damals die Rheingegenden zu bereisen anfingen, in Verbindung. Aber nicht bloß den Resten des Heidenthums, sondern auch dem Arianismus, der bisher die katholische Kirche nach Kräften bedrängt hatte, stand der Heilige mit kräftigem Arm entgegen. Kurz vor seinem Ende, nach Migne i. J. 530, hielt er noch eine Synode in dieser Angelegenheit, deren Acten jedoch nicht mehr vorhanden sind. Auf wunderbare Weise bekehrte er hier (W. W. K.-L. I. c.) einen arianischen Bischof, welcher gekommen war, mit ihm zu disputiren. Als ihm nemlich der Arianer antworten wollte, wurde er plötzlich stumm und warf sich dem Heiligen zu Füßen. Dieser gab ihm die Sprache wieder und jener bekannte nun den katholischen Glauben. Nicht weniger lag ihm sein eigenes Heil am Herzen. Den von ihm beschenkten Klöstern und Kirchen trug er regelmäßig auf, nach seinem Ableben seiner fleißig im Gebete zu gedenken. So alt er wurde (die gewöhnliche Annahme ist 94 Jahre), so [67] unermüdet thätig blieb er bis zu seinem Tode. Einige Zeit vorher erblindete er, wurde aber wieder geheilt. Sein seliges Hinscheiden erfolgte am 13. Jan. 532 oder 533. (Sonst meinte man, er sei i. J. 541 oder 545 gestorben.) Sein Gedenktag ist der Tag der Uebertragung seiner Reliquien, 1. October. Aus seiner Hinterlassenschaft ist für uns außer dem Fläschchen mit dem geweihten Salböl das merkwürdigste Stück ein Kommunionkelch zur Spendung des hl. Blutes. Er trug (Butler XIV. 30.) die Inschrift:


Hauriat hinc populus vitam de sanguine sacro,

Injecto aeternus quem fudit vulnere Christus,

Remigius reddit Domino suo vota sacerdos.


Zu Deutsch:


Trinke, gläubiges Volk, das Heil dir vom heiligen Blute,

Das aus Liebe verwundet der ewige Christus vergossen,

Priester Remigius löst hiedurch seine Gelübde.


Dieses Heiligthum ist unter dem Bischof Hincmar zwar für die Armen verkauft worden, ist aber auch nicht vorhanden ein beredter Zeuge des Glaubens und der Frömmigkeit des heil. Bischofes. Seine Verehrung begann sogleich nach seinem Tode und hat niemals aufgehört. Der hl. Bonifacius ordnete auch für die deutschen Länder die Begehung seines Festtages an. Auch die alten angelsächsischen Kalendarien (Piper, S. 80) enthalten bereits seinen Namen. Der heil. Leib, anfänglich bei St. Christoph beigesetzt, wurde öfter erhoben. Zum ersten Mal geschah es unter dem Bischof Sonnantius. Die zweite Erhebung vollzog Hincmar, welcher bei dieser Gelegenheit auch die Lebensgeschichte des Heiligen herausgab, i. J. 852. Uns nicht bekannte Umstände waren Veranlassung, daß die hl. Reliquien einige Zeit später zuerst nach Epernay und hierauf in das Kloster Orbais versetzt wurden. Unter dem Erzbischof Herväus kamen sie wieder in die St. Christophkirche nach Rheims, die von jetzt an seinen Namen erhielt. Prachtvoll umgebaut, wurde sie i. J. 1049 durch den Papft Leo IX. eingeweiht. Die Grab-Kapelle des Heiligen wurde in d. J. 1533 bis 1537 durch den Kardinal Lenoncourt erneuert, aber in der französischen Revolution zerstört. Die heil. Reliquien wurden i. J. 1793 am 23. Oct. herausgerissen, entweiht und in eine Grube geworfen. Sie wurden aber im Juli des nächsten Jahres wieder heimlich ausgegraben, i. J. 1796 dem Staatspfarrer Seraine übergeben und von diesem in der Bibliothek des vormaligen Minimenklosters untergebracht. Seit dem Jahr 1803 ruhen sie wieder in der St. Remigiuskirche. Große Wunder ohne Zahl geschehen fortwährend an dieser Gott geweihten Stätte. Als man zur Zeit der Pest das Tuch, womit die heil. Reliquien umhüllt waren, um die Mauern von Rheims trug, blieb die Stadt wunderbar verschont. Das gegenwärtige »heil. Fläschchen« ist dem frühern genau nachgebildet; auch ein Tröpfchen des alten Oeles wurde aus den zerschlagenen Glastrümmern gerettet. Von den Schriften des Heiligen sind (Aschbach, K.-L. IV. 762) vier Briefe auf uns gekommen: 1) an Chlodwig, um ihn zu trösten über den Tod seiner Schwester Abofledis; 2) an denselben bei Gelegenheit des Kriegs gegen die Gothen, aus welchem wir oben einen Auszug gegeben haben; 3) an drei gallische Bischöfe; 4) an Fulco, Bischof von Tongern. Die Aechtheit seines Testamentes ist bestritten. (Es gibt deren zwei, das kürzere soll ächt sein.) Der Länderbesitz, welchen er den Kirchen von Rheims, Arras, Laon etc. zutheilte, blieb denselben bis zur Revolution. Seine Reden sind verloren gegangen. Der unter seinem Namen herausgegebene Commentar über die Briefe des heil. Paulus ist nicht von ihm. Auf Abbildungen sieht man ihn meistens als Bischof; Taube und Oelfläschchen sind seine besondern Kennzeichen. Größere Bilder, z. B. St. Bonifaz in München, stellen meistens die Taufe des Königs Chlodwig dar. In der neuen Sacristei von St. Remi zu Rheims sieht man auf einer Teppichstickerei aus dem 16. Jahrh., einer Stiftung des Cardinals Lenoncourt, sein ganzes wundervolles Leben dargestellt. In einer Halle von St. Germain des Pres zu Paris findet sich seine Statue, ein Ungeheuer mit einem Menschenkopf, das überwundene Heidenthum darstellend, unter seinen Füßen. (I. 59–187.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 65-68.
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