Remigius (5)

[69] 5Remigius (4. April), von Bozolo im Mantuanischen, war einer der ersten Kapuzinerpatres, die in Bayern wirkten. Er war als Jüngling mit 18 Jahren in den Orden getreten und kam i. J. 1600 nach München. Ein Mann von außerordentlicher Abtödtung verschärfte er noch das im Orden vorgeschriebene Fasten und die übrigen Strengheiten. Demungeachtet hatte er nicht selten schweren Kampf mit Schwermuth und Trockenheit des Geistes zu bestehen, so daß er seine Lesungen, Gebete und Arbeiten oft nur mit Widerwillen und Ueberdruß verrichten konnte. Dennoch unterließ er sie niemals und demüthigte sich nur um so mehr, bis er endlich einen vollkommenen Sieg über sich selbst errungen hatte. Ungeachtet seiner großen Lebensstrenge zeigte er sich nach außen stets heiter und aufgeräumt. Sein Angesicht offenbarte die, Freundlichkeit und Güte seines wohlwollenden Herzens. Er war unablässig thätig, für den Orden als Lector, Guardian und Definitor, für die Seelsorge als Prediger und Beichtvater. In seiner letzten Krankheit empfing er frühzeitig die hl. Sacramente und bat mit einem Stricke um den Hals die anwesenden Mitbrüder fußfällig um Verzeihung. Am heil. Ostertage, den 4. April 1627, vollendete er seine Laufbahn. Das Volk ehrte ihn bei seinem Begräbnisse wie einen Heiligen. (Jocham.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 69.
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