Ruffinus, S.S. (5)

[154] 5S. S. Ruffinus et Valerius, M. M. (14.al. 15. Juni). Die hhl. Ruffinus und Valerius waren nach Meinung einiger Schriftsteller vornehme Römer, welche mit andern Christen in die Gegend von Soissons gekommen waren, um dem Evangelium Jesu Christi Eingang zu verschaffen. nach Andern waren sie Landeseingeborene. Man erzählt. daß sie als Aufseher der kaiserlichen Getreidespeicher in einem an der Vesle (Vidola) gelegenen Schlosse, unweit von Braine, jetzt Bazoches, wo sich ein kaiserl. Palast befand, ruhig ihres Amtes walteten, als Diocletian (Maximian Herculeus) den Präseeten Rictiovarus nach Gallien schickte, um die dortigen Christen zu den Götzenopfern zu zwingen. Dieser ließ von Fisme kommend die beiden Bekenner, welche sich zwar geflüchtet hatten, aber in ihrem Versteck auff gefunden worden waren, sogleich gefangen nehmen, wiederholt entsetzlich geißeln und ins Gefängniß werfen, aus welchem sie an dem andern Tage, da sie durch einen Engel geheilt wurden, gesund hervorgingen. Als sie unerschütterlich im Bekenntnisse des Glaubens beharrten, ließ sie der Tyrann, welcher ihre Heilung magischen Künsten zuschrieb, enthaupten. Ihre Leiber wurden zu Bazoches begraben; über ihrem Grabe erhob sich bald eine Kirche. Beim Einfallen der Normannen in Frankreich wurden sie theils in Rheims, theils in Soissons aufbewahrt, später aber wieder nach Bazoches zurückgebracht. Viele Wunder ereigneten sich bei ihrer heil. Ruhestätte. Am Anfang des 17. Jahrh. befanden sich diese heil. Reliquien zu Soissons. Im Mart. Rom. stehen sie am 14., im Proprium von Soissons am 10 Juni. (II. 795.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 154.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: