Severianus, S. (14)

[267] 14S. Severianus. M. (9. Sept.). Dieser hl. Martyrer zu Sebaste in Kleinarmenien war nach der Legende aus vornehmem Geschlechte entsproßen und diente zu Sebaste unter dem Kaiser Licinius als Soldat. Er war ein eifriger Christ, besuchte oft seine gefangenen Glaubensgenossen, tröstete und ermuthigte sie zur treuen Beharrlichkeit im Glauben. Auch die 40 Martyrer, welche zu Sebaste dem grausamen Erfrierungstode ausgesetzt wurden, waren von unserm Heiligen fleißig im Kerker besucht und im Glauben gestärkt worden. Endlich wurde auch er bei dem Dux Lysias als Christ, als Feind der Götter und als Verführer der Soldaten angegeben. Als der hl. Severianus hörte, daß die Häscher nach ihm ausgeschickt wurden, stellte er sich selbst. Freudig ertrug der Kämpfer Christi alle Qualen, die der Wütherich gegen ihn anwendete. Da alle Versuche, den Heiligen in seinem Bekenntnisse wankend zu machen, vergeblich blieben, befahl Lysias, ihn an eine Mauer mit einem starken Seile um den Leib aufzuknüpfen, und an die Füße schwere Steine zu befestigen, so daß durch deren Gewicht sein Leib entzwei gerissen wurde. Nach einer andern Version wurde er mit einem schweren Stein an den Füßen zu Tode gegeißelt. Fromme Männer, welchen der Heilige seinen Tod vorher verkündet, und die er um Beerdigung seines entseelten Leibes gebeten hatte, sammelten am folgenden Tage die heiligen Ueberreste und beerdigten sie. Bei Metaphrastes findet sich seine Leidensgeschichte ausführlich beschrieben. Er starb um das J. 800. Das Mart. Rom. gedenkt seiner gleichfalls an obigem Tage. Bildnisse zeigen ihn aufgehängt, die Füße mit Gewichten beschwert. (III. 355–364.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 267.
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