Sigebertus, S. (2)

[288] 2S. Sigebertus (Sigisbertus), Abb. (11. Juli). Dieser hl. Abt gilt als Stifter des Klosters Disentis (Desertina, Disertinum, Cella in spelunca) in der Schweiz. Von hier aus drang durch ihn und seine Schüler das Christenthum in die Thäler und auf die Höhen non Graubündten. Nach der Tradition war er ein Schüler des heil. Columbanus3 und in dessen Begleitung nach Gallien (Luxeuil), sowie nach Arbon und Bregenz am Bodensee gekommen. Er ging als Verkünder des Evangeliums nach Uri (vallis ursaria, Ursenerthal) und gründete unweit Andermatt eine christliche Niederlassung. Nach einiger Zeit wagte er sich durch das obere Rheinthal hinauf in die von Felsen und Wäldern umschlossene Wildniß von Disentis, »hinter dem Berge Crispalta,« wo ein von ihm erbautes Kirchlein zur hl. Mutter Gottes und eine Zelle daneben den ersten Grund zu christlicher Bildung und Gesittung in diesen Gegenden legte. So weit ins rauhe Gebirgsland war nämlich keiner der frühern Missionäre [288] eingedrungen. An der Erweiterung und der nachfolgenden Blüthe des Klosters nahm einer der Erstbekehrten, der hl. Placidus7, regen Antheil. Der heil. Sigebert wirkte hier mit Eifer und gutem Erfolg bis zum J. 636, wo der liebe Gott ihn zu sich nahm.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 288-289.
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