Silvius, S. (6)

[303] 6S. Silvius (Sylvius). Ep. (30. Apr.) Dieser heil. Bischof war aus Marseille gebürtig und legte im Kloster Lerin den Grund zu seiner künftigen Heiligkeit. Er schloß daselbst mit dem heil. Eucherius3 innige Freundschaft, die sich schönstens beurkundete, als Sylvius den Bischofstuhl von Wallis, und Eucherius den Metropolitansitz von Lyon inne hatte. Im J. 431 oder 432 ward ihm das bischöfl. Hirtenamt übertragen. Er wählte, wie sein Vorfahrer Martinach zu seinem Bischofssitz, mußte ihn aber bald wegen der Ueberflutung der Drause nach St. Moriz verlegen. Von Lyon aus hatte ihm der hl. Eucherius eine von ihm verfertigte Geschichte der thebäischen Legion übersandt, dafür verfaßte der hl. Silvius im J. 448 eine Art Kalender (laterculum) von Heiligen, oder von solchen Personen, welche die Kirche Gottes zierten, damit ihre Namen und Thaten der Nachwelt überliefert würden. Im Jahre 462 starb der hl. Sylvius und ward in der Klosterkirche von St. Moriz beerdigt. Der 30. April ist der Tag seines Andenkens. Die uralte Kirche von Beth hat ihn zum Patron. In ältern auf Pergament geschriebenen Meßbüchern und Brevieren findet man noch seinen Namen am 30. April. Jetzt gebraucht man das römische Brevier, in welchem dieser hl. Bischof nicht vorkommt. (Burg. II. 239.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 303.
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