Sixtus, S.S. (5)

[338] 5S. S. Sixtus (Xystus). Pp. II. et Soc. M. M. (6. Aug.). Dieser hl. Papst wurde nach dem Mart Rom. im Cömeterium des Callistus zu Rom wegen des christlichen Glaubens gefangen genommen und nach kurzem Prozesse enthauptet. Zugleich mit ihm starben die hhl. Quartus, Felicissimus, Agapitus, Januarius, Vincentius, Magnus und Stephanus. Sein Geburtsort war Athen. Er ging nach Rom, um die in seiner Vaterstadt begonnenen Studien zu vollenden und wurde ein eifriges Mitglied der römischen Geistlichkeit. Der hl. Papst Stephan I. ernannte ihn zum Archidiacon und empfahl ihn zugleich als seinen Amtsnachfolger. Einzelnheiten aus seinem Leben sind nicht auf uns gekommen. So wissen wir z.B. daß der hl. Dionysius, Patriarch von Alexandria, eine Anfrage über die Gültigkeit der von Ketzern ertheilten Taufe an ihn, als Nachfolger des hl. Petrus und Lehrer der Gesammtkirche gerichtet hat, aber die Antwort des Bapstes ist unbekannt. Kurz vor dem Ausbruch der Verfolgung brachte er noch die Leiber der hhl. Apostel Petrus und Paulus in Sicherheit. Im J. 257 bestieg der Heilige den apostolischen Stuhl. Nach 11 Monaten und 6 Tagen wurde er Martyrer, weil er den »Abgöttern«, namentlich dem Mars, nicht opfern wollte. So hatte der Kaiser Valerianus vor seiner Abreise in den Orient es verordnet. Bekannt ist das rührende Zwiegespräch zwischen ihm und seinem Diacon, dem hl. Laurentius, auf dem Wege zur Richtstätte; »Wohin, Vater, gehst du heute, ohne den Sohn mitzunehmen? Du hast niemals noch dein Opfer entrichtet, ohne daß ich dabei gewesen wäre! Lasse mich erproben, daß du keinen Unwürdigen zu so hoher Ehre erhoben und mit der Ausspendung des Blutes Christi beauftragt hast.« »Sei ruhig,« antwortete der heil. Papst; »dich erwarten schwerere Kämpfe! ich verlasse dich nicht. Du wirst nach drei Tagen denselben Weg gehen und als Levite mir, dem Priester, nachfolgen.« So geschah es. Wahrscheinlich gab ihm der hl. Oberhirte auf seinem Todesgange den Auftrag, die Kirchenschätze vorher an die Armen zu vertheilen. Ebendeßhalb scheint uns aber die Unterscheidung seiner Leidensgenossen in Diacone und Subdiacone durchaus grundlos zu sein. Der Leichnam des heil. Papstes wurde im Cömeterium des Callistus, die der übrigen Martyrer in jenem des Prätextatus beigesetzt. Gegenwärtig ruht er (Piazza, II. 129) in der Kirche s.N. an der Appischen Straße. Bei Migne heißt es: »Papst Leo IV. schenkte im J. 850 den hl. Leib der Kaiserin Irmengarde, Gemahlin Lothars I., welche ihn in der Abtei Erstein im Elsaß beisetzen ließ.« Auf Bildnissen trägt er außer den Bapstinsignien zur Darstellung seines Todes ein Schwert. Auf größern Bildern ist stets der hl. Laurentius mit ihm abgebildet, entweder wie er diesem die Diaconsweihe gibt, oder Almosen für die Armen anvertraut, oder von ihm auf seinem Todesgange begleitet wird. (II. 124.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 338.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: