Speria, S.

[350] S. Speria. V. M. (12. Oct.). Diese hl. Jungfrau, welche auch Esperia und Exüperia genannt wird, erblickte auf dem Schlosse St. Serene, wo heutzutage das Städtchen St. Cere (Dep. Lot) steht, das Licht der Welt. Ihr Vater hieß Serenus, die Mutter Blandina. Sie wuchs auf in Gottesfurcht und erblühte zugleich im Innern wie im Aeußern zu einer schönen Jungfrau, an welcher Gott und die Welt Gefallen fand. Sie machte frühzeitig das Versprechen der beständigen Jungfräulichkeit. Da kam es, daß ihr Bruder Clarus, zur Verhütung eines Kampfes mit einem Vornehmen der Nachbarschaft als Ausgleich vorschlug, seine Schwester solle sich mit ihm verehelichen. Erschrocken fiel diese bei dieser Nachricht auf die Kniee, erneuerte sogleich ihr früheres Gelübde und entfloh in die Einöde von Leyme, wo sie einen ausgehöhlten Baumstamm sich zur Wohnung erkor. Eine treue Dienerin brachte ihr von Zeit zu Zeit die nothwendigsten Nahrungsmittel. So lebte sie, beständig betend und fastend, von Mitte Juli bis zum 12. Oct. An diesem Tage wurde sie von Helvidius und ihrem Bruder Clarus aufgefunden und ermordet, um d. J. 760. Auf Bildnissen trägt sie das abgeschlagene Haupt in ihren Händen. Ihre Reliquien sind verloren gegangen. Sie gehört zu den Schutzheiligen des Bisthums Cahors. (VI. 120–123. u. Guerin.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 350.
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