Speus, S. (2)

[350] 2S. Speus (Spes), Abb. (28. März). Dieser hl. Abt in der Nähe von Nursia (Nursia) in Italien, wo er im J. 471 ein Kloster Namens Cample erbaute, dem er vorstand (dial IV. 10.). Wie der heil. Gregorius erzählt, schenkte ihm Gott die Gnade zeitlicher Leiden, um ihn vor der ewigen Strafe zu bewahren. Er ließ ihn vollständig erblinden, ein Uebel, das 40 Jahre lang dauerte, aber niemals entzog Er ihm in seiner Barmherzigkeit die Gnade des innern Lichtes und so kostete er durch die Fürsorge des hl. Geistes reichen Trost im Herzen, während der Leib die Geißelstreiche der äußern Leiden empfand. Kurz vor seinem Tode, den Gott ihm offenbarte, wurde er wieder sehend, erhielt aber zugleich den Auftrag, die umwohnenden Mönche zu besuchen und im gottseligen Leben zu unterrichten. Er that es 14 Tage lang, empfing dann am 15. in der Mitte seiner Brüder das Sacrament des Leibes und Blutes Christi und intonirte in gewohnter Weise den Chorgesang. Während desselben sahen die Mönche eine Taube aus seinem Munde fliegen, welche die Decke des Oratoriums durchdringend dem Himmel zueilte. Im nämlichen Augenblicke nahm Gott seine heil. Seele zu sich. Die Boll. setzen das J. 513 als Todesjahr. (III. 717 u. 718.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 350.
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