Sura, S.

[401] S. Sura, V. M. (10. al. 11. Febr.). Diese heil. Jungfrau und Martyrin zu Dortrecht. (Dort, Dordracum), welche auch Soteris und Zuwarda genannt wird, soll daselbst die Hauptkirche zu Ehren der Mutter Gottes gebaut haben. Nach der Volkssage hat sie mit drei Geldstücken, im Vertrauen auf Gott, den Bau begonnen, fand aber dieselben jedesmal nach deren Verbrauch wieder in ihrer Tasche. Daher [401] kamen drei Arbeiter auf den Gedanken, die hl. Jungfrau müsse große Reichthümer besitzen und ermordeten sie, fanden aber nur die drei Groschen. An dem Platze ihrer Ermordung entsprang eine heilsame Quelle. Es wird erzählt, daß die Mörder eingefangen und zum Tode verurtheilt wurden, daß aber die Gemordete mit der noch frischen Wunde am Halse sich wunderbar gezeigt, und den Reumüthigen Berzeihung erfleht habe. Uns scheint, die heil. Martyrin sei dieselbe wie die am 10. Febr. im Mart. Rom. verzeichnete hl. Soteris. da sie ja selbst in Dortrecht diesen Namen führt und unter demselben commemorirt wird. Zur Erinnerung an ihr Leiden wird sie mit verwundetem Halse und einem Fischer- oder Hackmesser abgebildet Guerin setzt ihr Zeitalter ins 11. Jahrh Ihre Reliquien wurden zur Reformationszeit nach Soissons übertragen. Saussaius gedenkt dieser Uebertragung zum 11. Febr. (II 430.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 401-402.
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