Thomas (80)

[542] 80Thomas (21. Mai) von Celano, einer der ersten Schüler des hl. Franciscus von Assist, soll nach Waddings Annalen Thomas von Zelch33 geheißen haben, und sein deutscher Name erst bei der Aufnahme in den Orden in den italienischen Thomas von Celano umgewandelt worden sein. Daß er eine im ganzen Orden hochgeschätzte Person war, dafür bürgt sein vertrauter Umgang mit dem hl. Franciscus, sowie der vom Papste Gregor IX. ihm ertheilte Auftrag, das Leben des Patriarchen von Assisi zu beschreiben. Ungemein berühmt wurde der Name des Thomas von Celano durch seinen Hymnus »Dies irae«, welcher von ältesten Zeiten her außerordentlichen Beifall fand, und unläugbar schon vor dem Jahre 1385 seinen Platz im liturgischen Rituale der Kirche erhielt, indem man ihn schon damals, wie auch heute noch als. Sequenz bei den Todtenmessen und am Allerseelentage gebrauchte. Wann Thomas von Celano von dem heil. Franciscus in den Orden aufgenommen wurde, ist ungewiß. Wahrscheinlich geschah diese Aufnahme im J. 1215 oder 1216. Nach Wadding wurde Thomas schon im J. 1222 von Cäsarius, dem Ordensminister für Deutschland, zum Custos der Klöster in Mainz, Worms und Köln und bald hernach zu dessen Vikar ernannt. Wahrscheinlich [542] blieb er bis zum Tode des heil. Franciscus in Deutschland. Seine Rückkehr nach Italien mag zwischen die Jahre 1226 und 1227 gesetzt werden, da er zur Abfassung der Lebensbeschreibung seines verstorbenen hl. Ordensstifters vom damals regierenden Papste berufen, die verschiedenen Augen-und Ohrenzeugen in persönlichen Besprechungen zu vernehmen hatte. Das Jahr seines Todes ist ungewiß. Doch wird desselben vor dem J. 1255 nicht gedacht.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 542-543.
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