Thomas (158)

[550] 158Thomas (12. al. 9., 22. Dec.), ein Jesuite aus der Provinz Lancaster. Seine ersten Studien machte er zu St. Omer im Dep. Pas de Calais. Schon damals war er sehr fromm und wurde daher Präfect der Marianischen Congregation. Nach sechs Jahren begab er sich nach Valladolid in Spanien, um Philosophie zu studiren, und trat dann zu Watten in Belgien in's Noviziat der Gesellschaft Jesu. Nach erhaltener Priesterweihe verwaltete er zuerst in Löwen, hernach zu Omer das Amt eines Beichtvaters der Studenten, um welche er sich große Verdienste erwarb. Von hier aus wurde er als Coadjutor in das Haus des dritten Noviziats nach Gent geschickt, wo er den Auftrag erhielt, sich nach England zu begeben. Wegen der damals in London brausenden Stürme der wildesten Revolution durfte er es nicht wagen auszugehen, ja nicht einmal am Fenster sich sehen zu lassen. Nur in der Dunkelheit der Nacht konnte er die Katholiken besuchen, um sie zu trösten und ihnen die hl. Sacramente zu spenden. Sieben volle Jahre brachte er so in London zu. Endlich im Jahre 1642 gerieth er unter die Hände der Späher und ward in das Gefängniß geworfen. Die Wuth des Parlaments gegen die Katholiken, besonders gegen die Priester, hatte damals den höchsten Grad erreicht. Nach zweimonatlicher Einkerkerung und schmählicher Behandlung ward er als Priester und Jesuit zu Tyburn aufgehängt und geviertheilt. Bevor er starb sprach er noch: »Für das Wohl Englands und seine Bekehrung zum katholischen Glauben würde ich, wenn ich sie hätte, so viele Leben hingeben, als Haare auf meinem Haupte, Wassertropfen im Ocean und Sterne am Himmel sind.« Die Katholiken wußten sich um hohe Preise von den Henkern mehrere seiner Reliquien zu verschaffen. Sein Tod erfolgte am 12. Dec. 1642. Er hatte ein Alter von 42 Jahren erreicht, von welchen er 22 in der Gesellschaft Jesu gelebt hatte.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 550.
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