Valerianus, S. (18)

[645] 18S. Valerianus, M. (15. Sept.), die Legende dieses hl. Martyrers ist ein Anhang zu der Leidensgeschichte des hl. Pothinus von Lyon und seiner Gefährten. Ihm und dem heil. Marcellus23 soll es nämlich gelungen sein, aus dem Gefängnisse zu entfliehen. Er floh nach Tournus (Trenorchium) an der Saone, wo er in aller Stille Gott diente und Seelen für Christus zu gewinnen bemüht war, während der hl. Marcellus sich Chalons zu seinem Zufluchtsorte wählte. Daß über den Tod des Letztern eine zweifache Ueberlieferung vorhanden ist, haben wir am geeigneten Orte (IV. 94.) erwähnt. Derselbe Priscus, welcher nach Einigen Präfect von Chalons gewesen ist, verurtheilte zu Tournus den hl Valerianus nach schwerer Folterqual, während welcher er nicht aufhörte, mit lauter Stimme das Lob Gottes zu verkünden, zum Tode der Enthauptung. Seine Verehrung zu Tournus dauert jetzt noch fort. Erst im J. 1854 hat sich, wie bei Guerin erzählt wird, eine Bruderschaft, die seinen Namen trägt, gebildet, obwohl seine Reliquien schon im J. 1526 von den Calvinisten verbrannt und die Asche in die Saone geworfen wurde. Der heil. Valerianus steht auch im Mart. Rom., wie bei Beda u. A. Baronius bemerkt mit Berufung auf Gregor von Tours (de gl. M. M. c. 54), daß sein Grab frühzeitig durch Wunder berühmt war. (V. 23–27.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 645.
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