Walterus, B. (2)

[765] 2B. Walterus, Conf. (16. Nov.) Dieser Selige ist Gründer der Abtei Herford. Sein Name wird sehr verschiedene geschrieben: es findet sich Waltger ( El.) Walder, Wolder, Gualterus. Er war ein edler Sachse und im Wassagau begütert, und führte auch den Namen eines Grafen der Gegend von Dornberg bis Herford. Die Angaben über seine Eltern Dedda und Eccui sind nicht zuverlässig; sein Großvater Adolph war der erste Christ dieser Familie. Das oben bezeichnete Kloster, das erste Frauenstift auf sächsischer Erde, stiftete er um das J. 790 auf seinem Hofe zu Oldenhervorde an der Aha, und verwendete auf dasselbe sein ganzes ansehnliches Vermögen. Er blieb unvermählt bis zu seinem Tode. Für seine ehemalige Verehrung spricht vor Allem eine steinerne Kapelle, welche zwischen den J. 940 und 960 durch die Abtissin Swanehild auf seinen Namen erbaut wurde. Sein seliges Hinscheiden war am 16. Nov. des Jahres 825 erfolgt. Er wurde in der von ihm [765] erbauten Kirche beigesetzt. Bischof Dodo (nicht Jodoc) von Paderborn erhob seine irdischen Ueberreste aus der Gruft und versetzte sie in einen stattlichen Sarkophag vor dem Altare der hl. Apostel im nördlichen Theile der Kirche5. Im J. 1363 wurde die Walteruscapelle durch die Abtissin Luitgardis restaurirt und vom Weihbischof von Paderborn neu eingeweiht. Auch wird in einer Chronik ein Fest zu seiner Ehre erwähnt und seine Biographie erzählt von Wundern, welche auf seine Fürbitte geschehen sind.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 765-766.
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