Aichspalt

[81] Aichspalt oder Aßpelt, Peter, Erzbischof von Mainz im 13. Jahrh., wurde als der Sohn ganz armer Eltern zu Aßpelt bei Trier um 1250 geboren. Als armer Student erhielt er sich durch Singen und Privatunterricht; er wurde einer der besten Aerzte seiner Zeit und Leibarzt bei dem Grafen Heinrich von Luxemburg und später bei Kaiser Rudolf. Er war gewandt in Staatsgeschäften, wohlerfahren auch in geistlichen Dingen und da ihm bei einer Gesandtschaftsreise die Heilung des Papstes gelungen war, beförderte ihn dieser an die Dompropstei Prag. 1296 wurde er Bischof von Basel und 1305 erhob ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz, als er eine uncanonische Wahl verworfen hatte. Als Erzbischof von Mainz und erster Reichsfürst entwickelte Peter eine tief in Deutschlands Geschichte eingreifende Wirksamkeit. Er war entschiedener Gegner des Hauses Habsburg, vermittelte die Königswahl des Luxemburgers Heinrichs VII., verhalf dessen Sohn Johann zum böhmischen Königreich und unterstützte Ludwig den Bayer. Er st. 5. Juni 1320. In seinem Erzstifte war Peter ein gerechter und haushälterischer Fürst, ein thätiger, strenger Bischof, von musterhaftem Wandel und unermüdlicher Thätigkeit.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 81.
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