Angeliken

[186] Angeliken, religiöser Frauenorden, im 16. Jahrh. durch die Gräfin Luise Torelli von Guastalla gestiftet, als sie in ihrem 25. Jahre zum zweitenmale Wittwe geworden war. Die Angeliken machten sich die Bekehrung des weiblichen Geschlechts zur Aufgabe und begleiteten die Barnabiten, welche die Männer zu bekehren hatten, auf ihren Missionen. Später wurden sie jedoch der Clausur unterworfen und ihnen die Theilnahme an den Missionen untersagt. A. heißen sie, weil sie ein engelreines Leben führen und den Gefallenen Engel sein sollen; sie sind nicht zu verwechseln mit den englischen Fräulein. Die Gräfin Torelli stiftete in Mailand nicht bloß für die A. das prachtvolle Kloster zur Bekehrung Pauli, sondern auch für 18 verwaiste adelige Fräulein das Kloster der Guastallinerinen; nach vollendeter Erziehung können diese Fräulein in ein Kloster treten oder sie erhalten 2000 Lire Aussteuer, wenn sie sich verheirathen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 186.
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