Arnulf

[267] Arnulf, natürlicher Sohn des deutschen Königs Karlmann und der Luitswinda, erbte von seinem Vater 880 Kärnthen, wurde nach Karls des Dicken Absetzung deutscher König (881). In ihm loderte der Karolingergeist noch einmal auf; während seiner 12jährigen Regierung bekämpfte er, und durchgängig mit Glück, Franzosen, Burgunder, Normannen (ihr Heer von ihm 891 an der Deile bei Löwen vernichtet); das große Mährenreich unter Swätopluk (Zwentibold) zerstörte er mit maghyar. und bulgar. Hilfe; in Italien stellten sich ihm die Kronprätendenten Berengar und Guido, einheimische Große, [267] entgegen; allein 896 erstürmte er Rom und ließ sich zum Kaiser krönen. Während seiner Zurüstungen zu einem neuen Zuge nach Italien, starb er 899; neben Thatkraft und kriegerischer Tüchtigkeit besaß er als Familienerbtheil Hang zur Wollust und einer treulosen Politik.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 267-268.
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