Baalbek

[362] Baalbek, d.h. Stadt des Baal, daher bei den Griechen und Römern Heliopolis (Sonnenstadt) genannt, in Syrien Paschalik Akra, zwischen dem Libanon und Antilibanon im Thal des Flusses Kasmia, einst von sehr großer Ausdehnung, wie die Ruinen bezeugen. Unter denselben sind die eines Tempels berühmt, 300 Schritte lang, 170 breit; die Substruktionen bestehen aus ungeheuren Werkstücken, bisweilen von 60' Länge, 10' Dicke und 12' Breite. Von den riesenmäßigen, prachtvollen Säulen stehen noch sechs aufrecht. B. war ein uralter Sitz des Sonnenkultus, der in der Zeit der röm. Kaiser mit dem Zeus- oder Jupitersdienste vermengt wurde; die größten Bauten stammen auch aus dieser Zeit. Später wurde B. von dem Khalifen Omar erobert, 1401 von Timur [362] verheert, 1759 aber von einem Erdbeben zusammengestürzt. Jetzt hat es ungefähr 2000 E., die einen eigenen Emir haben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 362-363.
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