Bosporus

[623] Bosporus, der griech. Namen zweier Meerengen; der thracische B., jetzt Meerenge von Constantinopel, und der kimmerische B., jetzt Straße von Feodosia oder Kertsch, der Ausfluß des asowschen Meeres. Am kimmerischen B. bestand [623] bereits um 500 v. Chr. ein bosporanisches Reich mit den Hauptstädten Pantikapäum und Phanagoria, das mit den Griechen im lebhaftesten Handelsverkehre stand u. besonders Getreide und Sklaven ausführte. Es dauerte unter verschiedenen Dynastien bis zur Völkerwanderung, zuerst unter macedon., dann pont., zuletzt röm. Oberhoheit; seine Geschichte ist sehr dunkel und die meisten Königsnamen sind nur durch Münzen erhalten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 623-624.
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