Diamant

[373] Diamant, Demant, der werthvollste Edelstein. Er ist der härteste und glänzendste Körper; sein spec. Gewicht ist 3,4 bis 3,6; er ist farblos und wasserhell, doch auch sehr oft grau, gelb, braun, schwarz, roth, grün u. blau gefärbt; besitzt ein außerordentliches Lichtbrechungs- u. Farbenzerstreuungsvermögen u. zeigt deßhalb geschliffen ein ausgezeichnetes Farbenspiel; leitet die Electricität nicht; besteht aus reinem Kohlenstoff, ist aber nur im Brennpunkt eines großen Brennspiegels, oder in der Flamme des Knallgases verbrennlich. Man hat bisher den D. noch nicht auf seiner ursprünglichen Lagerstätte gefunden, sondern nur lose in Krystallen und Körnern, oder eingewachsen in Trümmergestein; so in Ostindien, Brasilien, im Gouvernement Minas Geraes nur im Trümmergestein, welches dort von den Einwohnern Cascalhao genannt wird. Auch auf Malacca und Borneo u. in neuester Zeit auf der Westseite des Urals und in Nordafrika hat man D.en gefunden. Zum Schleifen geeignete rohe D.e werden das Karat (= 2/3 Loth), mit 22 fl. bezahlt. Der Preis schwererer Steine wird im allgemeinen auf die Art bestimmt, daß man das Quadrat ihres Gewichtes mit der Summe multiplicirt, die ein Karat kleiner roher Steine kostet. Geschliffene Steine haben einen bedeutend höheren Preis. Die Kunst, sie mittelst ihres eigenen Pulvers zu schleifen, wurde erst im Jahre 1456 erfunden. – D., die kleinste Art der Buchdruckerschriften.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 373.
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