Diognet

[397] Diognet, Name eines vornehmen Heiden, bekannt durch einen an ihn gerichteten herrlichen Brief, den Heinrich Stephanus aus einem Leydener Codex griechisch, mit latein. Uebersetzung und Noten zum erstenmal 1592 zu Paris herausgab. Der Brief ist wesentlich eine Abhandlung, bildet einen Uebergang von der ersten Periode der christl. Literatur zur zweiten und gibt Antwort auf die Fragen: welchen Gott die Christen hätten, der sie Todesverachtung und Abweisung des Heiden- und Judenthumes lehre, was die Bruderliebe der Christen u. weßhalb Christus so spät in die Welt gekommen sei. Dr. Hefele macht es höchst wahrscheinlich, daß Justin den Brief nicht verfaßte, nimmt mit Möhler an, derselbe stamme aus dem Ende des 2. Jahrh. u. erklärt das 11. und 12. Kapitel für unächt; vergl. Dr. Hefeles Ausgabe der Opp. Patrum apostolicorum.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 397.
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