Edda

[494] Edda (d.h. Urgroßmutter), Sammlung altnord. Lieder u. Sagen, das bedeutendste Ueberbleibsel altgermanischen Lebens und Dichtens, aus Island stammend. Die ältere E. (Sämundische, nach Sämund Sigfusson, gest. 1133), enthält mit geringer Ausnahme nur poet. Stücke, Götter- und Heldensagen aus [494] dem 6, 7. und 8. Jahrh., in ihren Urbestandtheilen aus unbestimmbarer Vorzeit, in der ältesten nord. Sprache und alliterirend. Die älteste Handschrift wurde 1643 aufgefunden, seitdem ist sie öfters herausgegeben und commentirt worden (von der Aerna-Magnäanischen Commission, Kopenhagen 1787–1828; von Munch, Christiania 1847), übersetzt von Simrock, Stuttg. 1851. Die jüngere E., von Snorre Sturleson, gest. 1241, gesammelt, besteht aus prosaischen Stücken. mytholog. Erzählungen, Erklärungen, Metrik etc.; herausgegeben von Rask, Stockholm 1818; Sveinbjörn Egilssohn, Reykjavik 1848 und 1849; den mytholog. Theil hat Simrock übersetzt und seiner poet. E.übersetzung beigegeben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 494-495.
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