Liscow

[6] Liscow, Christian Ludwig, Satiriker, geb. 1701 zu Wittenburg in Mecklenburg-Schwerin, wurde Erzieher in Lübeck, in Holstein mit Hagedorn bekannt, 1741 Secretär am sächs. Hofe. 1750 wegen beißenden Bemerkungen über Höflinge abgesetzt, einige Zeit in Eilenburg gefangen gehalten, st. 1760 als kursächs. Kriegsrath auf dem ihm gehörigen Gute Burg bei Eilenburg. L. hatte weit mehr Witz. Geist und Leben als der zahme Rabener u. schrieb vor Lessing unstreitig das schönste Deutsch, aber seine Werke sind heute doch ungenießbar, weil die Satire persönlich, namentlich die Abhandlung »Ueber die Vortrefflichkeit u. Nothwendigkeit elender Scribenten« (1734) gegen längstvergessene Papierverderber sein er Zeit (Sievers, Philippi und Compagnie) gerichtet ist. Werke durch Müchler (Berlin 1806. 3 B.), Lebensbeschreibungen von Helbig (1844) und Lisch (1845).[6]

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 6-7.
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