Räderthiere

[659] Räderthiere (Rotatoria), früher Ordnung der Infusorien, werden aber in neuerer Zeit wegen ihrer vollkommenen inneren Organisation von denselben getrennt. Es sind äußerst kleine Wasserthierchen, mit durchscheinendem, weichem Körper u. besonders ausgezeichnet durch die sogen. Räderorgane am Kopfende, Hautlappen, deren Wimpern eine so schnelle Bewegung haben, daß die Lappen wie schnell rotirende Räder erscheinen. Durch diese Räderorgane erzeugen sie eine kreisende Strömung im Wasser, wodurch kleine Körper, Infusorien, der Mundöffnung zugeführt werden. Diese Thierchen schwimmen bald frei umher, bald sitzen sie ruhig an Wasserpflanzen. Man unterscheidet das gemeine Wirbelthierchen (Rotifer vulgaris), 1/4''' lang, häufig an Wasserpflanzen, röthlich; das gelbliche Wimperfischchen (Ichthydium podura), 1/12''' lang.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 659.
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