Reinhold [2]

[697] Reinhold, Karl Leonh., Philosoph, geb. 1758 zu Wien, lehrte im Barnabitenkloster daselbst als Novizenmeister Philosophie, kam aber mit Blumauer (s. d.) in enge Verbindung, entfloh 1783 dem Kloster, wurde schon 1781 in Weimar Wielands Schwiegersohn, Mitarbeiter am Merkur und Protestant, kam 1787 als Professor der Philosophie nach Jena, das durch ihn rasch zu einem Hauptsitze des Kantianismus wurde, folgte 1794 einem Rufe nach Kiel u. st. 1823 in Vergessenheit, da er nacheinander als Anhänger von Fichte, Jakobi und Bardili auftrat und in eine Verworrenheit des Denkens hineingerieth, für welche die fast unlesbaren Schriften seiner spätern Zeit das unwiderleglichste Zeugniß abgeben. R. schrieb sehr viel, das beste aber blieben die »Briefe über die kantische Philosophie« (1786).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 697.
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