16. Das Himmelfahrtsfest.

[116] Dieses Fest kam im 4ten Jahrhunderte auf. Die Christen feierten es anfänglich nicht besonders, sondern begriffen es unter den 50 Festtagen, die sie von Ostern an bis Pfingsten feierten. Denn so wie die 40 Tage vor Ostern Trauer- und Fasttage waren, so waren die Tage von Ostern bis Pfingsten alle Festtage, wo sie nicht fasteten, in den Tempeln nicht knieeten, wo sie sich des Lebens freuten, wie sie nur konnten.

Die Ursache hievon war die Stelle beim Matthäus, da der Heiland sagt: seine Jünger brauchten nicht zu fasten, so lange er bei ihnen wäre. Nach der Zeit aber, da diese 50 Tage nicht mehr als Festtage angesehen wurden, wurde ein besondrer Tag zur Erinnerung der Himmelfahrt Christi angesetzt.

Quelle:
[Anonym]: Sitten, Gebräuche und Narrheiten alter und neuer Zeit. Berlin 1806, S. 116-117.
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