§. [269] 253.

Unter den Zeichen, die in allen, vorzüglich in den schnell entstandnen (acuten) Krankheiten, einen kleinen, nicht jedermann sichtbaren Anfang von Besserung oder Verschlimmerung lehren, ist der Zustand des Gemüths und des ganzen Benehmens des Kranken das sicherste und einleuchtendste. Im Falle des auch noch so kleinen Anfangs von Besserung: eine grössere Behaglichkeit, eine zunehmende Selbstgelassenheit und Freiheit des Geistes, erhöheter Muth –[269] eine Art wiederkehrender Natürlichkeit. Im Falle des auch noch so kleinen Anfangs von Verschlimmerung hingegen, das Gegentheil hievon: ein befangener, unbehülflicher, mehr Mitleid auf sich ziehender Zustand des Gemüthes, des Geistes, des ganzen Benehmens und aller Stellungen, Lagen und Verrichtungen, was bei genauer Aufmerksamkeit sich leicht sehen oder zeigen, nicht aber in einzelnen Worten beschreiben lässt130.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 269-270.
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