Ein neuer Unfall

[57] Ich weiß nicht, war es zu Ende des Märzmonats oder am ersten April, welcher nach des Vaters Meinung ein Unglückstag ist, weil an demselben der Teufel vom Himmel gestoßen worden wäre, wo ich dem Pflegevater Bostel, welcher den Wagen schmierte, das Rad halten mußte. Dieses rutschte ab, und die Achse fiel mir mit solcher Macht auf den Fuß, daß man glaubte, das Bein wäre mir zerbrochen. Deswegen ward ich ins Haus getragen und in das kleine Hinterhaus, der Katen genannt, gebracht, weil die alte Mutter, bei der ich bisher geschlafen hatte, ebenfalls krank lag.

Hier bekam ich ein eigenes Bett und die sorgfältigste Verpflegung, aber außer den gewöhnlichen Stunden, wo man mich besuchte, keinen Menschen zu sehen.

Quelle:
Sachse, Johann Christoph: Der deutsche Gil Blas oder Leben, Wanderungen und Schicksale Johann Christoph Sachses, eines Thüringers. Von ihm selbst verfasst, Berlin 1977, S. 57-58.
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Der deutsche Gil Blas
Der deutsche Gil Blas oder Leben, Wanderungen und Schicksale Johann Christoph Sachses, eines Thüringers
Der deutsche Gil Blas. Eingeführt von Goethe. Oder Leben, Wanderungen und Schicksale Johann Christoph Sachses, eines Thüringers