121.

[103] Ich sagte vorhin, so viel es die Bequemlichkeit und die Gewandheit zugeben, müßte dieses Nettanpassende der Kleidungsstücke Statt finden; wo alles zu straff und eng ist, da wird die Bewegung, Gewandheit und Leichtigkeit, und der ganze schöne natürliche Anstand gehemmt; man erscheint steif und hölzern und gezwungen; Gang und Wendung wird entstellt, die Raschheit die in gewissen höflichen Zuvorkommungen in einer Gesellschaft, sich so angenehm und artig zeigen kann, die immer an dem jungen Mann gefällt, seine ganze Geschmeidigkeit ist gehemmt; nichts sieht unleidlicher aus, als so ein steifer gezwungener Anzug, der die Figur hölzern macht, und ihre Bewegungen einschränkt.

Quelle:
Siede, Johann Christian: Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit. Dessau 1797, S. 103.
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