Anthora

Anthora.
Anthora.

[66] Anthora.

Anthora, Ad. Lob. Dod.

Anthora, Matth. Ges. Hor.

Aconitum salutiserum seu Anthora, C.B. Pit. Tournef.

Napellus Moysis, Avicenn.

Antithora flore luteo Aconiti, J.B.

Aconitum salutiserum. Taber. Icon.

teutsch, Giftheil.

Ist eine Gattung des Aconiti, oder ein Gewächs, das einen Stengel treibt zu anderthalben Schuh hoch, der ist eckigt, vest, mit einem Hauffen runder, und vielmahls zerschnittener Blätter besetzet, die wie die Blätter der Rittersporen sehen, und bitter schmecken. Die Blumen wachsen oben auf den Spitzen der[66] Stengel, in Form einer Aehre, sehen blaßgelb und bald als wie ein Kopf mit einem Helm bedeckt; riechen nicht so gar unangenehm. Wann die Blumen vergangen, so formiret sich die Frucht, so aus vielen Schötlein bestehet, die wie ein Köpflein zusammen gesetzet sind, und eckigte, runtzlicht- und schwartze Samen beschliessen. Seine Wurtzel bestehet aus zwey Rüben, die sind schier so groß und sehen bald als wie Oliven aus; auswendig sind sie braun oder gelblicht, inwendig weiß und voll Marck; unten oder oben sind sie voll Fasen und schmecken bitter. Dieses Kraut wächst an bergichten Orten, z.E. auf den Alpen. Die Wurtzel wird zur Artzney gebraucht, und hat viel Oel und Sal essentiale oder volatile bey sich.

Sie ist alexiteria, widerstehet dem Gift, der Raserey und Wüten, bösen Feuchtigkeiten, der Colica und Blehungen, ist gut wider giftiger Thiere Biß, auch wider den Gift des Aconiti und Napelli.

Anthora, quasi Antithora, weil dieses Gewächses Wurtzel für ein Mittel wider das Gift einer Art des Hanefusses, Thora genannt, davon an gehörigen Orte, gehalten wird.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 66-67.
Lizenz:
Faksimiles:
66 | 67
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika