Aquilegia

Aquilegia.
Aquilegia.

[78] Aquilegia.

Aquilegia, Trag. Fuch.

[78] Aquilegia sylvestris, C.B. Pit. Tournef.

Isopyrum Dioscordis, Colum.

Aquilegia flore simplici, J.B.

Aquilegia, Dod.

Aquileia, Fuch.

Aquileia simplex, Cam.

Aquilina, Matth. Ad. Lob.

frantzösisch, Ancolie.

teutsch, Agley, Ackeley.

Ist ein Gewächs, dessen Kraut dem Kraute des Chelidonii majoris, dem Schölkraute nicht unähnlich siehet, nur daß es etwas runder ist, und rund umher zerkerbet: seine Farbe ist blaugrün, und es hänget an langen Stielen. Der Stengel wird auf anderthalben Fuß hoch, ist dünne, vest, ein wenig rauch, röthlich und ästig. Oben auf der Spitze eines ieden Astes oder Stengels sitzt eine schöne, herab hangende Blume, die insgemein aus zweyerley Blättern oder Blümlein bestehet, deren fünffe breit, die andern aber hol sind, und sehen wie ein Hörnlein, sitzen eins ums andere, und sind blau, bisweilen röthlicht. Wann die Blume vergangen, so erscheinet die Frucht, die bestehet aus einem Hauffen häutiger Scheiden oder Hülsen, so in einem Köpflein beysammen stehen, und voller Samen sticken, welche dünne, länglicht rund und etwas breit, schwartz und gleissend sind. Die Wurtzel ist dicker als ein Daumen, weiß, voll Fasen und Haare, von süßlichten Geschmack. Dieses Gewächse wächst in rauhen und bergichten Orten, in Höltzern und fetten Wiesen. Von da wird es in die Gärten versetzet, und daselbst wegen seiner lieblichen Blumen gewartet und gezogen: und dann heisset es Aquilegia hortensis simplex, der einfache Garten-Agley. Seine Blume bekommt eine rothe oder weisse, blaue, leibfarbene oder castanienbraune Farbe, oder wird bunt. Es sticket viel Sal essentiale und Oel drinne.

Das Kraut eröffnet, führet ab, und ist gut zu den Wunden: es hebet die Verstopfungen der Leber und der Miltz: treibet der Weiber Zeit und den Harn: widerstehet der Fäulung. Es wird zum Gurgelwasser genommen, für böse Hälse und deren Geschwüre, wie ingleichen für böses Zahnfleisch; auch zu andern decoctis und Träncken wider den Scorbut gebrauchet.

Aquilegia; Aquileia und Aquilina, kommen von Aquila; dieweil die Hörnlein, daraus die Blumen dieses Krauts bestehen, krumm sind, als wie der Schnabel und die Waffen oder Klauen eines Adlers.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 78-79.
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