Arbutus

[93] Arbutus.

Arbutus, Matth. Dod.

Arbutus sive Unedo, Adv.

Arbutus, Comarus Theophrasti, J.B.

Arbutus folio serrato, C.B.

Comarus Theophrasti.

frantzösisch, Arbousier.

teutsch, Erdbeerbaum.

Ist ein Strauch oder ein kleiner Baum, dessen Stamm mit einer rauhen, aufgerissenen Rinde bedeckt ist, und viel Zweige in die Höhe treibet. Seine Blätter sind länglicht, so breit als wie Lorbeer-Blätter, glatt, grün, und am Rande eingekerbt und ausgezackt. Seine Blüten sehen aus wie kleine Schellen, von Farbe weiß, oder purpurroth auf der einen Seite, und sitzen traubenweis beysammen. Wann die Blüte vergangen, so folgen die Früchte, die sehen einigermassen wie Erdbeeren, sind aber grösser, kugelrund, und fleischigt, gelb bevor sie zeitig worden, wann sie aber reiff, sind sie gar schön roth, und schmecken etwas herbe. Auf latein wird diese Frucht Memæcylon und Unedo, frantzösisch, Arboux, teutsch, Baumerdbeer genennet. Die ist in fünff Fächlein abgetheilt, darinne länglichte Samen sticken. Dieses Bäumlein wächst auf den Gebürgen, im Holtze. In Candien wird es so hoch, daß es den allergrösten Bäumen sich vergleichet, und seine Frucht ist so groß als ein kleiner Apfel, von Farbe schwartzroth, viel weicher und von angenehmeren Geschmack, als wie des gemeinen Erdbeerbaums.

Laub, Rinde und Frucht des Erdbeerbaums sind anhaltend, und dannenhero gut den Durchlauff zu versetzen, wann sie abgekocht und gebrauchet werden. Auch mag man sie zum Gurgelwasser nehmen. Die Blüte wird für die Bösartigkeit der Feuchtigkeiten dienlich gehalten.

Die Frucht ist schwerlich zu verdauen, und verursachet denenjenigen Magendrücken, die sie geniessen. Sie soll Unedo genennet werden, quasi unus edo, weil sie nicht gut thut, wann man mehr als eine geneust.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 93.
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