Beccabuna

[153] Beccabuna.

Beccabunga, Bachbungen auf teutsch, ist ein Wassergewächs, welches Caspar Bauhin zu den Sorten des Gauchheils gerechnet: allein Tournefort zehlet es unter die Arten des Ehrenpreises. Es giebt seiner zwey Hauptsorten.

Die erste heist

Veronica aquatica major folio subrotundo, Mor. hist. II. Pit. Tournef.

Anagallis sive Beccabunga, Ger.

Anagallis aquatica, folio rotundiore major, J.B.

Anagallis aquatica major, folio subrotundo, C.B.

Berula, sive Anagallis aquatica, Tabern. Icon.

Es treibet runde, fette und schwammichte Stengel, die sich zur Erden beugen, röthlicht sehen, und[153] ästig sind. Die Blätter sind ziemlich breit, dick und rundlicht, am Rande ausgezackt, glatt und schwartzgrün, stehen zwey und zwey gegen einander über, die Länge an dem Stengel hin, und sitzen an Stielen. Die Blumen stehen als wie Aehren bey einander, und eine iede sieht wie ein viermahl zertheiltes Röslein aus: die Farbe ist blau. Wann die Blüten verfallen, so kommt an deren statt eine Frucht, darinne sehr viel kleine zarte Samen stecken. Die Wurtzel ist lang und kriechend, weiß und fasicht.

Die andere heist

Veronica aquatica, minor, folio subrotundo, Pit. Tournef.

Anagallis aquatica, sive Beccabunga Germanorum, Ad. Lob. Dod.

Cepæa, Tur. Dod.

Sium, Ang.

Sii alterum genus, Fuchs.

Sion, Brunf. non odoratum, Trag.

Anagallis aquatica, flore cæruleo solio rotundiore minor, C.B.

Die ist von der vorigen in keinem Stück nicht unterschieden, als daß sie viel kleiner ist.

Beyde wachsen an nassen, feuchten Orten, am Ufer der Bäche und Flüsse, auch nahe um die Quellen. Sie blühen im May und im Junius: führen viel Saltz, Oel und Feuchtigkeit.

Sie trocknen, eröffnen, sind gut zu den Wunden, zum Scorbut, Stein, Verhaltung des Harns und der Zeit, zu Beförderung der Geburt, und Heilung eines bösen Mundes, wann sie entweder in einem Tranck gebraucht, oder sonst genossen werden: man braucht sie auch äusserlich.

Beccabunga kommt von dem teutschen.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 153-154.
Lizenz:
Faksimiles:
153 | 154
Kategorien: