Bubo

[187] Bubo.

Bubo, Nicticortis, Axus, frantzösisch, Hibou und Chatuant, teutsch, Eule, Nachteule, ist der grösseste unter allen Vögeln, die bey der Nacht zu fliegen pflegen: er ist bisweilen grösser als eine Gans, der Leib ist kurtz, wie auch der Schwantz, die Federn sehen eisenfarben, mit untermischten schwartzen Flecken: der Kopf ist sehr groß, und siehet wie ein Katzenkopf; die Augen sind groß, blinckend und greulich; der Schnabel ist gekrümmt, als wie ein Haken; der Hals ist kurtz, desgleichen die Schenckel, und die Füsse sind mit grossen Klauen gewaffnet. Er wohnet in holen und wüsten Gebäuden, in Thürmen und auf den Kirchhöfen, in Kirchen und alten holen Bäumen: er lebet von Eydechsen, Ratten, Schwalben, Käfern und jungen Hasen: er meidet die Gesellschafft anderer Vögel, und giebet seiner allerhand Arten.

Sein Gehirne ist gut Wunden zu heilen, und die Krätze zu vertreiben: wird aber nur äusserlich gebraucht.

Das Blut ist gut für die Engbrüstigkeit, wann es eingenommen wird.

Das Wort Bubo soll daher kommen, dieweil die Eule, wann sie schreyet, dieses Wort gleichsam auszusprechen pflegt.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 187.
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