Cannacorus

[225] Cannacorus.

Cannacorus latifolius vulgaris, Pit. Tournefort.

Arundo Indica latifolia, C.B.J.B.

Hartando florida, Ger.

Calamacorus, Lob.

Arundo Indica florida, Lob.

Cannacorus quorundam.

Canna Indica, Ges. Hor. Clus. Hosp. cui & flos Cancri non nullis, Camp.

frantzösisch, Canne d'Inde, oder Balizier.

teutsch, indianisches Blumenrohr.

Das ist ein Gewächs, welches aus seiner Wurtzel viel Stengel treibet, die ohngefehr vier Fuß hoch sind, und eines Fingers dick, haben in gemessener Weite Knoten, als wie das andere Rohr. Seine Blätter sind breit, voll Nerven, am Ende zugespitzt, bleichgrün, und schmecken grunicht, mit etwas Schärffe untermischt. Die Blume wächst oben auf der Spitze, und siehet einiger massen der Schwertelblume gleich: ist übrigens schön roth. Es ist dieselbige ein Röhrlein, welches tieff zerkerbet und in sechs oder sieben ungleiche Stück zertheilet ist. Bevor sie sich völlig aufthut, stellet sie etlicher massen eine Krebspfote vor; daher sie auch Flos canri, die Krebsblume, ist betitelt worden. Nach der Blume erscheinet eine häutige Frucht, mit drey runden Ecken, so dicke wie am Ricinus, in drey Fächlein abgetheilt, welche runde Samenkörner beschliessen, die eine dunckle oder schwärtzlichte Farbe haben. Seine Wurtzel ist knotigt, und mit dicken Zaserwurtzeln umgeben. Dieses Gewächse wächst nur in warmen Ländern; dann die Kälte ist ihm sehr zu wider: man erachtet, daß die Blätter, darinne wir das Gummi Elemy gewickelt finden, von diesem Gewächse sind.

Die Wurtzel reiniget und öffnet.

Cannacorus ist es darum genennet worden, dieweil[225] es eine Mittelart ist zwischen dem Rohr und dem Calmus.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 225-226.
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